Ein vielfältiger Gottesdienst … 

Am 23.04. wurde in unserer Kirche ein besonderer Gottesdienst gefeiert. Die Themen Artenvielfalt, Biodiversität und eben auch das Artensterben werden im Rahmen der Klimakrise und im Angesicht von Umweltzerstörung immer präsenter – da haben Industrie und Politik einiges zu tun.

Und wir Christen?

Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art. (1. Mose 1, 24) Zu Beginn des Gottesdienst wurden erst mal ein paar Fragen gestellt: Wann haben Sie zuletzt einen Feuersalamander gesehen? Und können Sie sich noch erinnern, wie viele Insekten Sie früher bei Urlaubsfahrten von der Windschutzscheibe wischen mussten, um überhaupt den Durchblick wieder zu erlangen?

Dann stellten wir uns den bitteren Fakten: Aktuell sterben täglich zwischen 100 und 150 Arten von Tieren und Pflanzen aus. Wildtiere machen nur noch vier Prozent der Biomasse an Säugetieren auf dem Planeten aus – 96 % bestehen aus „Nutztieren“ und Menschen. Das ist heftig.

Und doch scheinen wir das zu verdrängen, aus dem Blick zu verlieren, wir entfremden uns von unserer Umwelt, von Tieren und Pflanzen und sie verschwinden – aus den Augen, aus dem Sinn?

In der Bibel lesen wir: Der Mensch soll sich die Erde untertan machen. Doch ist derjenige ein guter Herrscher, der seine Untertanen versklavt und ausbeutet oder sollten wir lieber Jesu Vorbild folgen und uns als Diener für Gottes Werke sehen?

Diesen Fragen stellten wir uns im Gottesdienst und diesen Fragen müssen wir uns jeden Tag stellen. Denn wenn wir das tun, können wir nicht wegschauen, dann machen wir andere aufmerksam und rufen zum Umdenken und vor allem „Umhandeln“ auf. Vor der eigenen Haustür können wir Wildblumen wachsen lassen und Vögeln ein Häuschen aufhängen. Das sind kleine Schritte. Im großen Stil kann nur die Politik und die Agrarwirtschaft etwas ausrichten. Damit Gesellschaft und Politik diese bitteren Fakten nicht aus den Augen verliert und ihren Handlungsbedarf erkennen, zeigen Menschen ihre Trauer über den Verlust der Artenvielfalt öffentlich.

Sie sind herzlich eingeladen, mitzugehen beim Trauerzug der Arten am Sonntag, 14.05. um 15 Uhr  am Niederfeldsee in Essen-Altendorf!

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